Geschichte der Dorfkirche

In der Oberilp gab es einen Containerbau, in dem der Kindergarten untergebracht war. Dieser “Pavillon” wurde 1975, noch bevor das Gemeindezentrum in der Oberilp gebaut worden war, nach Isenbügel versetzt, auf ein 2.400 qm großes Grundstück der Kirchengemeinde Heiligenhaus. Der Architekt Uwe Pahl, der den Wettbewerb für das Gemeindezentrum Oberilp gewonnen hatte, organisierte die Umsetzung und stellte den Pavillon auf ein massiv gebautes Untergeschoss. Isenbügel hatte zum ersten Mal ein eigenes Gemeindehaus mit großem Mehrzweckraum für Gottesdienste, Schulgottesdienste der Evangelischen Adolf-Clarenbach-Grundschule und anderes. Außerdem gab es im Untergeschoss einen Raum für Konfirmanden- und Jugendarbeit.

10 Jahre hatte man für dieses Provisorium vorgesehen, dann sollte massiv aufgestockt werden. Es blieb aber 25 Jahre bestehen.

Der überproportionale Aufwand an Unterhaltungs- und Sanierungskosten am Provisorium führte zu weitreichenden Überlegungen. Es wurde die Idee geboren, durch den Verkauf der einen Grundstückshälfte den Bau der Dorfkirche zu finanzieren.

Intensiv eingesetzt hatten sich die zwischenzeitlich verstorbenen Kirchmeister Ernst Berninghaus und Presbyter Hansjürgen Otten.

Die Kirchengemeinde gründete die “Seniorenwohnanlage Isenbügel GmbH & Co KG”, mit dem Ziel, auf dem Grundstück neben dem geplanten Neubau der Dorfkirche, 24 seniorengerechte, barrierefreie Eigentumswohnungen zu errichten. Mit der Planung und der späteren Bauleitung wurde der Architekt Uwe Pahl, Heiligenhaus, beauftragt.

Im Sommer 1999 lag der Bebauungsplan Nr. 93 “Isenbügeler Straße” öffentlich aus und wurde im Dezember vom Rat der Stadt beschlossen.

Im Dezember 2000 wurde das asbesthaltige Provisorium, im Volksmund “Gemeindekiste” oder “Hallelujabaracke” genannt, abgebrochen. Es dauerte bis zum 1. Spatenstich von Wohnanlage und Dorfkirche noch bis zum 3. April 2001. Richtfest wurde am 16. Oktober desselben Jahres gefeiert.

Mit der Fertigstellung der Seniorenwohnanlage und der Dorfkirche im November 2002 konnte am 4. Advent der erste Familiengottesdienst in der neuen Kirche stattfinden und am 12. Januar 2003 feierten die Isenbügeler die Fertigstellung der Dorfkirche mit einem festlichen Gottesdienst, gehalten von dem damaligen Präses Rainer Wiefelspütz.

Kirche und Bürgerhaus – eine gelungene Symbiose

Zukunft ist – leider oder Gott sei Dank – nicht vorhersehbar, aber man kann sich ihr nähern und sich auf sie vorbereiten.

Der im August 2007 gefasste Grundsatzbeschluss der evangelischen Kirchengemeinde Heiligenhaus aus finanziellen Gründen nur noch ein Zentrum für alle gemeindlichen Aktivitäten in Heiligenhaus zu betreiben und die bisherigen bezirklichen Zentren zu schließen, traf die evangelische Gemeinde in Isenbügel völlig unvorbereitet. Hatte sich doch nach der Fertigstellung der Dorfkirche in 2003 neben der religiösen Nutzung die Dorfkirche zum Treffpunkt der Bürgerschaft entwickelt.

Schon die weitsichtige Planung der Dorfkirche in Isenbügel durch die verantwortlichen Gremien der ev. Kirchengemeinde unter Beteiligung des Bürgervereins Isenbügel sah eine multifunktionale Nutzung des Kirchengebäudes vor.

Der im September 2008 abgeschlossene Überlassungsvertrag mit dem inzwischen gegründeten Förderkreis Dorfkirche Isenbügel e.V. entlastet bis heute die Kirchengemeinde von den Betriebs- und Erhaltungskosten der Dorfkirche.

Heute ist die Dorfkirche nach wie vor Zentrum des religiösen Lebens in Isenbügel. Gleichberechtigt fungiert sie aber auch als Treffpunkt sozialer und kultureller Aktivitäten. Die gelungene Verbindung von Kirche und Bürgerhaus, ein tolerantes Miteinander in einer sich mehr und mehr verändernden säkularisierenden Welt hat sich als zukunftsweisend erwiesen.

In Isenbügel bleibt die Kirche im Dorf – die Bürgerinnen und Bürger in Isenbügel sind dankbar dafür und unterstützen den Förderkreis Dorfkirche Isenbügel e.V. mit ihren jährlichen Spenden bei der Erfüllung der Aufgaben.